Dieses Kapitel enthält Aufnahmen von Künstler/innen beziehungsweise Kunsthistorikern mit ihren Partner/innen. Dabei sind die Frauen – obwohl sie ihre Männer fast immer tatkräftig unterstützten –in der Regel in der kunsthistorischen Forschung unsichtbar geblieben. Doch die Nachlässe des Deutschen Kunstarchivs bieten Einblick in diese recht private Welt.
Es finden sich klassische Paarbilder von Clara und Paul Wilhelm Bürck, Londa und Conrad Felixmüller – aufgenommen von Londas berühmten Kollegen Hugo Erfurth – oder Elisabeth und Willy Meller, die alle vor neutralem Hintergrund aufgenommen wurden.
Zum anderen kann man am gemütlichen Beisammensein zu Hause teilnehmen, etwa bei Charlotte und Edwin Redslob, die gemeinsam Tee trinken, bei Anne-Dora und Karl Arnold, die Kaffee trinken, oder bei Maria und Franz Marc, die anlässlich des Geburtstags von Maria Marc auf dem Balkon mit Kerze, Kuchen und Kaffee zusammen feiern.
Einige Fotos zeigen vertraute Szenen der Ehepaare auch außerhalb des häuslichen Ambientes. Man sieht Elise und Wilhelm Engel bei einem Ausflug im Freien oder Gertrud Maud und Ludwig Grote, die gutgelaunt bei einem Getränk auf der Terrasse des Hauses der Kunst in München sitzen.
Nicht wenige Bilder lassen den Betrachter die Liebe zwischen den beiden Partnern spüren, die durch ihre Blicke und Gesten sichtbar wird. Das Bild von Anneliese und Curth Georg Becker, die gemeinsam auf einem Bett sitzen, vermittelt die Vertrautheit zwischen den beiden Partnern, ebenso das von Anni und Adolf Gerhard im Freien. Die Aufnahmen von Susanna und Max Kurth auf einer Parkbank sowie Ida und Richard Riemerschmid beim Teetrinken künden gleichermaßen von einer harmonischen Beziehung.
Eine Besonderheit sind Aufnahmen von Künstlerpaaren. Eine Karte von Priska von Martin an Ottilie Kasper zeigt das Foto von ihr mit ihrem Mann Toni Stadler, wie sie beide hochkonzentriert gemeinsam an einer Plastik arbeiten. Das Künstlerpaar Gudrun Brüne und Bernhard Heisig haben in ihrem Atelier Platz genommen und blicken dem Betrachter freundlich entgegen, während Ursula Schultze-Bluhm ihrem Mann, Bernard Schultze, beide Hände auf den Kopf gelegt hat.